Wir sind nicht allein.

Wir sind nicht allein. Peter Kröning @ Galerie Witschi/Zürich

Der Bildhauer Peter Kröning versteht die Skulptur als erzählerisches Werkzeug. Er nennt Tilman Riemenschneider (1460-1531), dessen Figuren Persönlichkeiten mit detailliert gearbeiteten, ausdrucksstarken ungeschönten Gesichtern sind, seinen Helden und versteht seine eigene Arbeit in dieser mittelalterlichen Tradition. Seine Holzfiguren sind vom Comic inspiriert, einer Kunstform, die sich schon im Mittelalter grosser Beliebtheit erfreute. Sie wirken wie eine Art dreidimensionale Stills, wie zu Körpern gewordene Ausschnitte aus dem grösseren Zusammenhang einer Bildergeschichte.
Die Figuren entfalten durch ihre Materialität und ihre Farben, ihren Blick und ihre Körperhaltung  eine starke physische Präsenz im Raum. Der Künstler setzt sie immer in eine Situation, in der sich das Vorher und das Danach einer Figur in einem existenziellen Augenblick verdichten. Diese Geschichte erschliesst sich, wenn man um die Skulptur herumgeht, in Details wie Blickrichtung, Haltung von Händen oder Füssen, Zusammenspiel zwischen Mensch, Tier und Objekt. Der Titel spielt dabei keine geringe Rolle, die ironische Beziehung von Skulptur und Sprache gibt einen zusätzlichen Denkanstoss. (Barbara Liebster)

Deutschland 2012, 8 Minuten
Musik: Wade Adams
Untertitel: Wade Adams
Buch, Kamera, Schnitt: Thomas Schumacher